Wissenwertes zum
Einsatz der Wasserstofftechnologie

• Mit den Brennstoffzellen-Zügen werden nicht nur auf der Heidekrautbahn, sondern im Brandenburger Schienennahverkehr überhaupt zum ersten Mal Wasserstoffzüge zum Einsatz kommen.
• Zudem wird erstmalig eine regionale Infrastruktur geschaffen, die den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Zügen ermöglicht.

• Das Projekt dient der Förderung alternativer Antriebe auf der Schiene sowie der Reduzierung von CO₂-Emissionen und damit sowohl der Verkehrswende als auch dem Klimaschutz.
• Das Pilotprojekt wird wissenschaftlich begleitet und von der Bundesregierung gefördert.

• Bei der Elektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom elektrochemisch in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die hierbei eingesetzte Energie bleibt im Wasserstoff gespeichert.

• In der Brennstoffzelle an Bord des Zuges wird Wasserstoff mithilfe von Sauerstoff aus der Umgebungsluft in Wasser und elektrische Energie für den Motor des Fahrzeugs umgewandelt.

• Durch den Betrieb wasserstoffbetriebener Züge werden die Geräusch- und Feinstaubbelastung reduziert und ein CO₂-Ausstoß im Regionalverkehr vermieden. Pro Jahr können 2.500 Tonnen CO₂ und 840.000 Liter Diesel eingespart werden. Dies hilft auch, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu steigern.
• Der „grüne“ Wasserstoff wird nicht nur zu 100 % aus lokal gewonnenen, erneuerbaren Energien erzeugt, sondern ermöglicht auch einen vollständig emissionsfreien SPNV auf der Heidekrautbahn über die gesamte Wertschöpfungskette. Einziges Abfallprodukt ist Wasser.

• Die Wasserstoffzüge steigern die Attraktivität des SPNV für Berufsverkehr und Tourismus und unterstützen den Ausbau einer umweltfreundlichen, grünen Mobilität in der Region.
• Der Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur fördert Verkehrs- und Energiewende gleichermaßen.

• Insgesamt sollen sieben wasserstoffbetriebene Züge eingesetzt werden.
• Diese werden ausschließlich auf der Heidekrautbahn (RB27) zum Einsatz kommen und zwar sowohl auf dem Streckenast Berlin-Karow – Basdorf – Groß Schönebeck/Schmachtenhagen sowie auf der zu reaktivierenden Stammstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh – Basdorf.

• Die Betriebsaufnahme ist für den Dezember 2024 geplant.

• Seit September 2018 verkehren zwei Wasserstoff-Fahrzeuge im regelmäßigen Verkehr der evb im Weser-Elbe-Netz zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude. Es handelt sich um die weltweit ersten zwei Vorserienfahrzeuge des Wasserstoffzuges vom Typ Coradia iLint 54 des Herstellers Alstom.

• Der Mireo Plus H von Siemens Mobility wird 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Ab 2024 soll er für das Projekt H2goesRail im regulären Passagierbetrieb zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim im Einsatz sein.

• Die Gesamtkosten des Verbundvorhabens belaufen sich auf ca. 100 Millionen Euro.

• Dies beinhaltet nicht nur die Beschaffung der Züge, sondern auch die Errichtung der notwendigen Infrastruktur.

Es ist ein grundsätzlicher Unterschied, ob man mit Gas oder mit flüssigen Kraftstoffen tankt. Die Betankung mit Wasserstoff kann nur über einen Druckausgleich innerhalb der Speichersysteme erfolgen. Der Tankdruck muss über dem Speicherdruck des Zuges liegen. Dafür wird das Druckniveau in der Tankstelle angehoben.

Dieser Druckunterschied ist auch ausschlaggebend für die Dauer des Tankvorgangs. An der Anlage sollen künftig 120 bis 150 Kilogramm Wasserstoff innerhalb von 20 bis 30 Minuten in den Brennstoffzellenzug fließen.

Generell ist Wasserstoff weder giftig noch schädlich für Böden, die Atmosphäre oder den Menschen. Die unter freiem Himmel befindliche Zapfsäule gewährleistet einen Wasserstoffanteil in der Luft von unter vier Prozent und schließt Störfälle von vornherein aus. Generell ist Wasserstoff nicht gefährlicher als andere Treibstoffe. Er ist sehr leicht und verflüchtigt sich schnell.

Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens werden alle sicherheitsrelevanten Belange geprüft, um dem gesetzlich festgelegten Rahmen zu entsprechen. Neben vielen anderen Aspekten, wie der technischen Planung der Gesamtanlage oder dem Natur- und Artenschutz ,ist auch die Sicherheitstechnik Teil des umfangreichen Planfeststellungsverfahrens zur Genehmigung der Tankstellenanlage.